Berkel story

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Der Pionier

Willhelmus Adrianus van Berkel wurde am 5. Februar 1869 in Enschot (Niederlande) geboren. Mit 20 begann er als Metzger zu arbeiten, aber seine Leidenschaft war von Anfang an die Mechanik. Als ein sehr unternehmungslustiger und begeisterter junger Mann, arbeitete er unermüdlich daran, ein System zum aufschneiden von Fleisch und Wurst mit einer mechanischen Vorrichtung zu entwickeln, die die Arbeit der Metzger erleichtern konnte und gleichzeitig dem Kunden
die gewünschte Größe und Dicke der Scheibe anbieten konnte. Mit Beharrlichkeit stieg van Berkel in wenigen Jahren von einem einfachen Metzger zu einem erfolgreichen globalen Geschäftsmann auf.

Die Idee

Man erzählt sich, dass van Berkel die Beschwerden seiner Kunden über die Unregelmäßigkeit der geschnittenen nachdenklich machten und er sich entschloss, eine Maschine zu entwickeln, die die Schneidebewegung der Hand perfekt nachahmt. Dank seiner großen Leidenschaft und Erfahrung in diesem Bereich, gelang es ihm, ein geniales Gerät zu bauen, das seiner Metzgerei unmittelbar von großem Nutzen war. Van Berkel kombinierte eine große konkave Kreisklinge, ein großes handbetätigtes Schwungrad und einen beweglichen Schlitten, der sich automatisch auf die Klinge zu bewegte: So enstand die erste  Berkel-Aufschnittsmaschine.

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Gelegenheit

Van Berkel war ein Mann von großem Verstand und hörte nicht auf seine Ideen zu verfolgen und zu verbessern. Er setzte sich mit aller Energie dafür ein, seine Erfindung in eine professionelle Maschine für den Masseneinsatz zu verwandeln und reichte das Patent ein. Van Berkel verfügte jedoch nicht über die finanziellen Mitteln mit der Produktion seiner Aufschnittsmaschine direkt zu beginnen und schlug dem Besitzer von LJsbergen-Werkstatt vor, aus seiner Werkstatt ein Labor für die Herstellung seiner Berkel-Aufschnittsmaschinen zu machen.

Die erste Fabrikgebäude

Man schrieb den 12. Oktober 1898, als die Handelsfirma van Berkel in Rotterdam gegründet wurde  und die erste Produktionsstätte für die Berkel-Aufschnittsmaschinen eröffnet wurde. Von diesem Moment an – und bis Ende der 30er Jahre – verzeichnete das Unternehmen einen rasanten Auftstieg und präsentierte neue Patente und neue Modelle auf dem Markt. Im ersten Produktionsjahr waren die Zahlen exzellent: 76 Aufschnittsmaschinen vom Typ S, 3 Aufschnittsmaschinen vom Typ B und 5 Aufschnittsmaschinen vom Typ C wurden hergestellt.

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Der Markteintritt

Anfangs war die Einführung des Berkel FleischAufschnittsmaschinen auf dem Markt nicht einfach: Metzger und Angestellte von verschiedenen Unternehmen sahen in der Machschine eine Bedrohung für ihre Arbeitsplätze. Van Berkel ließ sich von diesen anfänglichen Schwierigkeiten nicht einschüchtern: Vielmehr ging er direkt zu den Metzgern vor Ort und demonstierten ihnen den wahren Komfort seiner Maschine, die zudem zu einer erheblichen Umsatzsteigerung führen konnte. Es dauert nicht lange bis der Vorteil der Schwungradschneider Berkel offensichtlich wurde und seine Schneidemaschinen und auf der ganzen Welt als ein ecellentes Produkt Verbreitung fanden..

Welterfolg

Die Berkel-Aufschnittsmaschinen wurden auf den wichtigsten internationalen Messen vorgestellt und erhielten die ersten offiziellen Auszeichnungen. In den ersten 30 Jahren des 19. Jahrhunderts gewannen die Maschinen die begehrten Goldmedaillen auf den Messen Nord-Hansen (1904), Hamburg (1907), Düsseldorf (1908), Lyon (1913), San Francisco (1916) und Paris ( 1937). Bald wurden die Berkel-Aufschnittsmaschinen immer stärker von ausländischen Kunden nachgefragt, sodass das Rotterdamer Werk die wachsende Nachfrage nicht mehr  befriedigen konnte. Das Unternehmen entschied sich, Fabriken in Dänemark (1905), Schweden, Belgien und der Schweiz (1909), den Vereinigten Staaten, Südamerika, Norwegen, Deutschland und Frankreich (1911), England (1913), Österreich, der Tschechoslowakei und Italien (1924) zu bauen ), Kanada (1929), Spanien und Portugal (1939). Van Berkel entwickelte sich auf diesem Wege schnell zu einem echten multinationalen Unternehmen mit Produktionsstätten auf der ganzen Welt.

 

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Die zwei Weltkriege

 

Die Firma blickt auf ungebrochenes Wachstum zurück, sogar während des ersten Weltkrieges. Um auf die Bedürfnisse des Konflikts eingehen zu können, diversifizierte er im Auftrag der niederländischen Regierung seine Produktion und stellte Werkzeugmaschinen, Schiffsmotoren und Wasserflugzeuge her. Im Jahr 1929 begann die Produktion der ersten Waage. Während des Zweiten Weltkrieg wurden einzelne Fabriken zerstört. Das Prestige der Marke und die Hartnäckigkeit der Führungskräfte ermöglichten den Bau neuer Fabriken und Fortsetzung der Produktion. So gelang es Berkel den Wirren des Krieges zu trotzen.

Status Symbol

In den 50er Jahren war Berkel nicht nur ein innovativer, multinationaler Hersteller von Schwungradschneidern. Die Marke wurde zu einem echten Statussymbol, einem Lebensstil, einer Leidenschaft für Eleganz, Einzigartigkeit und Raffinesse. Der Erfolg entstand nicht nur aus der brillanten Idee von van Berkel, sondern auch aus der Genauigkeit und der Qualität der verwendeten Baumaterialien. Auch nach dem Tod ihres Schöpfers (1952), blieben die Berkel-Aufschnittsmaschinen wahre Designikonen: Die Eleganz ihrer Formen, die Harmonie der Bewegung, die Helligkeit der Klinge und die typische rote Farbe wurden Zeichen einer beispiellosen Charme.

 

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Berkel heute

1991 zerstörte ein verheerender Brand die historische Werkstatt Berkels im Zentrum von Rotterdam. Das Unternehmen hat die Produktion nicht eingestellt, sondern sich entschieden, in eine neue Werkstatt in eine Vorort von Rotterdam umzuziehen. Zwei Jahre später, im Jahr 1993, fusionierte Berkel mit Avery – einem sehr starken Unternehmen im Wägebereich – und wurde vom britischen multinationalen Konzern GEC übernommen. Im Jahr 2004 wurde Berkel an eine Gruppe italienischer Unternehmer.
Auch heute, nach über 100 Jahren Produktion, steht Berkel für Innovation, Zuverlässigkeit, Perfektion und Langlebigkeit. Die von der Firma produzierten Schwungrad-Aufschnittsmaschinen genießen einen exzellenten Ruf. Die ältesten Maschinen sind zu wahren Kultobjekten geworden und werden von Sammlern und Antiquitätenhändlern aus der ganzen Welt begehrt.